All that you love

Wenn man sich über die britische Rockband Pink Floyd informiert, kommt man rasch ins Staunen über die bis heute andauernde Bedeutung dieser innovativen Gruppe.


Sie entwickeln bereits 1967 das erste quadrofonische Sound-System, noch bevor Stereogeräte in Serie produziert werden, sie vereinen die Musik mit dem Film, ihre reichlich mit visuellen Reiz ausgestatteten Konzerte nähern sich der Wagnerschen Idee vom Gesamtkunstwerk und sie experimentieren mit Verfremdungseffekten und Realitätszitaten.

So heißt es auf laut.de.

Wie erfolgreich sie waren, sieht man etwa an „The Dark Side of the Moon“, das als eines der wichtigsten Alben aller Zeiten gilt. Von 1973 bis 1988 stand es 15 Jahre lang ununterbrochen in den amerikanischen Billboard-Charts. Kein Zweifel, Pink Floyd gehört zu den ganz Großen. Schade nur, dass die Band seit Jahrzehnten keine gemeinsamen Konzerte mehr gibt.

In dieser Situation springen zahlreiche Tribute-Bands ein. Sicher sind die nicht jedermanns Sache und Puristen werden die Nase rümpfen. Eine der besten ist aber „The Australian Pink Floyd Show“ und man muss sich keine Sorgen über die Qualität der Darbietung machen, denn die ist exzellent, wie sich jetzt wieder in der Oberhausener König-Pilsener-ARENA in der Show „All that you love“ zeigte.

Ein bombastischer, glasklarer Sound, dessen Bässe dem Besucher in die Knochen fahren. Man versteht jetzt, wie Musikunterricht bei tauben Kindern funktionieren kann. Dazu eine Lasershow, die immer wieder für Aha-Effekte sorgt, eine kreisrunde Leinwand, auf der Videos passend zu den Stücken gezeigt werden. Das alles in starker Anlehnung an die Originalshows von Pink Floyd, eine Einheit von akustischen und visuellen Reizen.

Die australische Band, die sich auch Aussie Floyd nennt, verweist dabei immer wieder auf ihren Herkunftskontinent. So ist ein rosa Känguru, das Bezug auf das rosa Schwein von Pink Floyd nimmt und irgendwann während des Konzerts als riesige Aufblasfigur die Bühne dominiert, das Kennzeichen der zehnköpfigen Gruppe. Mir gefällt daran besonders, dass sich die Musiker tatsächlich im wirklichen Leben für den Artenschutz der Kängurus in ihrer Heimat einsetzen.

Alle großen Stücke von Pink Floyd werden gespielt, natürlich auch das bekannte „Another Brick in the Wall“ , das für Generationen von Schülern zur Hymne geworden ist und regelmäßig auf Schulveranstaltungen gesungen wird. Sehr nah am Original stellt Aussie Floyd im Videobeitrag zum Song den beklemmenden Schulalltag und die sadistischen Lehrer dar. Wenn man weiß, dass Pink-Floyd-Mitglied Roger Waters hier autobiografische Erfahrungen verarbeitet, kann er einem leidtun.

Alptraum-Lehrer
Bild von K.-H. Leuders auf Pixabay

Am Ende des Abends hat man ein großartiges Konzert erlebt, das stellenweise nicht vom Original zu unterscheiden ist, wie Kritiker einhellig feststellen. Für Fans ein Muss!

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